Pubertät für Erwachsene
Die Pubertät als Grundstein für spätere Geschlechtsidentität und Beziehungserfahrungen wird unterschätzt.
In der Psychologie und Psychotherapie liegt der Fokus oft stark auf der frühkindlichen Entwicklungsbedingungen als Anfangspunkt für eine gesunde und widerstandsfähige Persönlichkeit. Bei den therapeutischen Praktikern scheint die Arbeit mit dem inneren Kind sehr beliebt. Und dem Thema Elternbeziehung wird ein großer Raum in der Psychotherapie eingeräumt.
Umso eindrucksvoller ist es, dass viele Menschen neben der Kindheit die Pubertät als kritischen Lebensübergang erinnern und dabei die Augen rollen, abwertende Gesten machen und zu verstehen geben, wie sehr sie in dieser Zeit eine notwendige Entwicklung verpasst haben. Andere bekennen deutlich, dass das Alleingelassen werden in dieser Zeit sie in eine falsche, oft ungesunde, Richtung geführt hat, die sich auf spätere Beziehungen und Partnerwahl deutlich auswirkte.
Die Unterstützung und das Verständnis begleitender Erwachsener wird als ungenügend beschrieben und so wird ein zentraler Lebensbereich, nämlich Geschlechtsidentität, Partnerwahl und Beziehungsgestaltung, oft von Anfang an negativ belegt.
Die Pubertät als lebensprägende und weichenstellende Zeit soll in diesem Seminar die volle Aufmerksamkeit erhalten. Wir werden uns mit Achtsamkeit und Behutsamkeit den Unsicherheiten und Schüchternheiten nähern, die diese Lebensphase bestimmen. Ziel des Seminares ist es, einen sicheren Rahmen zur Verfügung zu stellen, wo die eigenen Entwicklungen und Nachlässigkeiten dieser Zeit beleuchtet werden können. Ihre prägende Wirkung soll betrachtet werden und Angst, Scheu, Schüchternheit und Unsicherheit von damals in Intimitätsspender von heute umgewandelt werden. Die Einengung durch Schüchternheit soll zugunsten des Ergriffenseins durch die eigene Empfindungsfähigkeit weichen. Die Teilhabe an der Kosmoerotik der Schöpfung geht über das Verhältnis von Mann und Frau weit hinaus und verbindet uns mit Unsagbaren der Schöpfung und des Schöpfungsaktes.