Das Dissoziieren integrieren II
Dissoziative Teile- und Bindungsarbeit zur Integration von Ich-Anteilen
Nachdem im Seminar Dissoziation I ein Grundverständnis von Dissoziation gelegt wurde, fokussiert dieser Aufbaukurs auf die therapeutische Praxis zur Integration von Ich-Anteilen.Teilearbeit kennen wir aus der Ego-State-Therapie (Watson & Watson), Schematherapie (Young), Transaktionsanalyse (Berne), Modell des inneren Teams (Schulz von Thun), der strukturellen Dissoziation (van der Hart, Nijenhuis, Steele), sowie hypnosystemischen Ansätzen.
Dissoziation als Komplexstörung erfordert die Synthese von Bindungsdynamiken, systemischem Interaktionsverständnis, die Lösung von Affektvermeidungsstrategien, kontextsensitive Teilearbeit, sowie eine sensible Wahrnehmung für subtile Zustandsübergänge. Arbeit im Zeitlupentempo, Integration von Stille, Achtsamkeit und spezifischer Aufmerksamkeitssteuerung, sowie imaginative Distanzierungstechniken helfen, Teile der Ich-Identität zu einem funktionalen Selbsterleben zu integrieren. Multimodale Erlebnisintegration erfordert achtsame Selbstaufmerksamkeit.
Die paradoxe Gleichzeitigkeit von feiner Selbstbeobachtung und mutiger Begegnung, Konzentrationsvermögen und körperlicher Prozesslösung weicht die Starrheit von Anteilszuständen auf. Das Überwinden situationsgebundenen Nicht-Wissens der Ich-Anteile, das Umgehen mit tiefster Verletzlichkeit und Zartheit, sowie das Überwinden ängstlichen Kontrollbedürfnisses zur Selbstregulation sind nur einige Herausforderungen auf dem Weg zur Ich-Integration.
Es gilt: Übung macht den Meister. Eine vertiefte Selbstbeziehung und Integration zu einem effizienten Ich erfordert Behutsamkeit und Mut im Umgang mit mir Selbst und Handeln im Angesicht von Angst.Der Fokus dieses Seminar liegt auf der Behandlungspraxis. Supervisionsanliegen können je nach Zeitaufwand in begrenztem Umfang mit berücksichtigt werden.